Die Museumsgesellschaft Schopfheim zeigt in einem leerstehenden Fabrikgebäude die Sammlung einer ehemaligen Druckerei.
Die Leute von der Museumsgesellschaft erzählen gerne und kompetent!

Auf der Web-Seite steht dieser einleitende Text zu Geschichte des Druckes und speziell des mechanischen Drucksatzes:  Geschichte des Drucksatzes  .

Im Museum kommen mir viele Erinnerunen auf, an die Zeit, in der ich als Kind meinen Vater bei der Arbeit besuchen durfte.
Er arbeitete als Handsetzer, später als Maschinensetzer und ist gerade knapp um die Umschulung zum Computersatz herumgekommen.
Obwohl in der Ausstellungshalle keine Maschine in Betrieb war,  hatte ich das Geräusch der Linotype im Ohr und den Geruch in der Nase.

Die Linotype ist eine komplexe Maschine:

• Der Setzer wählt mit einer Tastatur die einzelnen Buchstaben aus.
• Die Gussformen dazu (Matritzen) werden  aus einem Magazin geholt und zu Zeilen zusammengestellt.
• Wenn eine Zeile fertig ist, wird automatisch mit den Wortabständen die Zeilenbreite justiert.
• Die Zeile wird mit Blei ausgegossen.
  Dazu muss die Linotype das Blei einschmelzen, mit Druck in die Form pressen, die Form abkühlen, die Zeile mechanisch bearbeiten und ablegen.
• Der mechanisch wohl komplizierteste Vorgang ist das korrekte Zurücklegen der einzelnen Buchstaben-Matrizen in das Magazin.

Was heute mit einem Mikroprozessor gelöst würde, macht diese Maschine mit viel Mechanik.

Ausführliche  Beschreibung der Linotype auf Wikipedia  .

Einige der Maschinen im Museum sind betriebsbereit. Wann das geschieht sollte nachgefragt werden!

Weitere ausgestellte Objekte:

Konkurrenzprodukte zu Linotype, meist aus dem Ostblock:

Andere Maschinen und Geräte:

Druckwerke (Tiegel), Pressen, Geräte, Nähmaschinen, Rechenmaschinen

Welche Ölung fehlt da?

Adresse:

Museumsgesellschaft Schopfheim e.V.
gemeinnütziger Verein
Karlstraße 1
79650 Schopfheim
(Die Zufahrt erfolgt aus dem Gewerbegebiet und nicht von der "Hauptstrasse" her)

Öffnungszeiten:

Geöffnet April bis Oktober,
jeweils Sonntags von 10.00 - 12.00 Uhr.
Am Oster- und Pfingssonntag ist das Museum geschlossen.

Besuch am 6.4.2008:

Das Museum (war damals) im Umbau.
Dafür haben wir bemerkt, dass Schopfheim ein reizendes Städtlein ist.
Das Orts-Museum hat weniger technisches (ein paar Nähmaschinen und ältere Haushaltgeräte), ist aber sehr schön gemacht und hat viele interessante Stücke aus der Ortsgeschichte ausgestellt.
Die sehr freundliche Dame, die dort Dienst tat, hat uns das ganze Museum gezeigt und erklärt!
 

Besuch am 27.10.2013

Das Museum ist wieder geöffnet.